Rassebeschreibung
Der Tschechoslowakische Wolfshund (TWH) entstammt dem Versuch 1955 in der ehemaligen CSSR einen robusteren, besseren Diensthund zu erschaffen. Dafür wurden Karpatenwölfe und Deutsche Schäferhunde miteinander verpaart. Das Experiment scheiterte jedoch an der anspruchsvollen, langwierigen Ausbildung unter wechselnden Hundeführern und oftmals scheuem Verhalten der Hunde. Seit 1982 gibt es die Rasse Tschechoslowakischer Wolfshund, 1999 wurde sie durch die FCI anerkannt.
TWHs sind aktiv und temperamentvoll, neugierig sowie unternehmungslustig. Mitunter sind sie Unbekannten gegenüber misstrauisch. Die Rasse zeichnet sich durch Widerstandsfähigkeit, Ausdauer und Wachsamkeit aus. TWHs sind sehr gelehrig und besitzen einen ausgeprägten Geruchs- und Orientierungssinn. Die klare Körpersprache und ihre eleganten Bewegungen sind beeindruckend.
Der TWH ist sehr rudelbezogen und bleibt nicht gern allein.
Er sucht sich seine Bezugsperson, mit der ihn eine enge Beziehung verbindet, selbst aus und beschützt sein Rudel wie auch sein Territorium.
Ein TWH benötigt viel Bewegung in der freien Natur und geistige Auslastung, sonst wird er sich, beispielsweise mit der Zerstörung von Einrichtungsgegenständen, selbst beschäftigen, wenn er gelangweilt ist. TWHs sind Ausbruchskünstler, für sie ist ein 2m hoher Zaun kein wirkliches Hindernis. Mit hohem Jagdtrieb ist auch zu rechnen.
Der TWH ist vielseitig einsetzbar, u.a. leistet er hervorragende Fährtenarbeit und kann als Rettungshund, Sporthund und im Schutzdienst eingesetzt werden. Man kann ihn mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und geschickter Motivation für alle möglichen Hundesportarten ausbilden. Der TWH braucht klare Führung und eine liebevolle, aber konsequente Erziehung, jedoch sollte man keinen absoluten Gehorsam erwarten, Wiederholungen und stumpfer Drill liegen ihm nicht. Empfindet er eine Aufgabe als unsinnig, kann es zu Verweigerungen kommen.
Die Rasse ist grundsätzlich recht gesund, die typischen Krankheiten der Großhunde wie Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie kommen, auch dank züchterischer Bemühungen, nur sehr eingeschränkt vor. Es ist jedoch zu erwähnen, dass die Rasse an zwei genetischen Krankheiten leidet, auf die bis vor wenigen Jahren nicht getestet werden konnte. Dies ist zum einen Degenerative Myleopathie, ein Nervenleiden, das erst in höherem Alter auftritt und im Endstadium u.a. zur Lähmung der Hinterläufe führt. Zum Anderen der Hypophysäre Zwergwuchs, bei dem Welpen mit deutlich reduzierter Lebenserwartung und organischen Problemen zur Welt kommen, da ihr Körper nicht ausreichend Wachstumshormone produziert. Beide Krankheiten befinden sich aber auf dem Rückmarsch seitdem Tests möglich und in vielen Ländern bereits vorgeschrieben sind.